Finanzielles Reisemanagement: warum du dich selbst nicht übers Online Business verkaufen musst

Finanzielles Reisemanagement: warum du dich selbst nicht übers Online Business verkaufen musst


„finanzielle Unabhängigkeit; jedes Monat in einem anderen Land; Ortsunabhängig arbeiten; ergreife deine Möglichkeit und kreiere ein besseres Leben“. Hast du wahrscheinlich schonmal gehört oder? Ich auch und noch vieles mehr. Das sogenannte Online Business. Auch ich wurde öfters vor die Frage gestellt, wie ich mir meine ganzen Reisen leisten konnte und woher ich das Geld habe bzw. ob mich meine Eltern unterstützt haben. Das ich online arbeite, schien dabei für viele eine nahelegende Antwort zu sein. Im heutigen Post möchte ich ein wenig zu meiner Haltung über das sogenannte Online Business reden und ebenso aufzeigen, dass man auch reisen kann ohne sich die Onlinewelt einlassen zu müssen. 

Finanzierung: 

Die allgemeine Summe für meine Weltreise würde ich gerne privat halten, da ich nicht finde, dass das jeden etwas angeht. Allerdings war es schon eine ordentliche Investition in mich selbst, die es einem wert sein muss. Mir war es das Geld definitiv wert, die Erinnerungen, Erfahrungen und Eindrücke, die ich sammeln durfte sind unbezahlbar. Ich für meinen Teil habe wenig von meine Ersparten für die Reise aufbringen müssen, sondern in den Monaten vor meiner Abreise hatte ich öfters 3 Jobs  gleichzeitig. Natürlich muss man da auch oft seine Kontakte spielen lassen um alles in Balance halten zu können und das ist mir geglückt. Ich kenne allerdings auch andere junge Menschen, die sich den Arsch abgearbeitet haben oder unzumutbare Jobs oder Arbeitszeiten aufsich genommen haben, nur um sich den Traum des Reisens ermöglichen zu können. Ich hatte dabei einfach Glück. Zu Beginn meiner Reise durfte icj wirklich über ein schon fast luxuriöses Budget verfügen, allerdings stellte sich dann heraus, dass ich dieses auch brauchen werde. Neben dem Fakt, dass ich in fast 6 Ländern war und 4 Monate unterwegs war, war ich noch dazu hauptsächlich in „erste Welt Länder“, welche natürlich auch teurer zu bereisen sind. Ich persönlich habe auch mehr Geld in den Sicherheitsaspekt investiert: Teurere Flüge gebucht, für eine bessere Ankunftszeit;  bessere Hostels gebucht im female only dorm; in der Nacht lieber einen Uber als die Öffis genommen etc. Über 4 Monate sammelt sich damit auch ein ordentliche Betrag zusammen. Hinzukommt noch die Fortbewegung, welche vorallem in Japan und Neuseeland auffallend teuer war und ebenso das Essen. Selbst kochen in Korea und Japan geht kaum, Lebensmittel in Neuseeland, Australien aber vorallem in der Usa sind überdurchschnittlich teuer. Wie auch Alkohol und Aktivitäten. Grundsätzlich kann man sagen, keines der Länder in welchen ich war, war budgetfreundlich. Daher kommt es auf die Disziplin eines jeden einzelne an, wie lange man schlussendlich mit seinem Geld auskommt und was man sich alles leisten kann und möchte. Meine Entstellung war grundsätzlich: ich möchte auf nichts verzichten, muss mich aber auch fragen, ob es wirklich nötig ist. Und eigentlich hat das auch gut funktioniert. Zu Beginn viel selbst gekocht, kaum shoppen gegangen oder Kaffee trinken. Im Laufe der Reise wurde das schon mehr, aber immer noch in einem Rahmen des Möglichen. Es kommt eigentlich nur darauf an, sich selbst unter Kontrolle zu halten. 

Meine Tipps für finanzielles Reisemanagement: 

  1. Für sich von Anfang an klar stellen, was man bereit ist zu bezahlen.
  2. Realitisch bleiben! Was nicht ins Budget passt, das wird auch niemals reinpassen.
  3. Sicherheitsaspekt nicht vergessen, für Safety mehr zu bezahlen ist nichts Schlechtes.
  4. Sich selbst zu fragen, ob man das unbedingt braucht.
  5. Selbstverpflegen, wenig essen gehen
  6. Travelbuddies mit denen man sich die Kosten teilen kann zb.: Mietauto
  7. Aktivitäten selbst organisieren
  8. Ich persönlich spare es mir oft teure Museen etc. zu besuchen, da ich nicht dafür mein Geld ausgeben möchte. 
  9. Recherchieren, was der Ort den Kostenloses zu bieten hat.
  10. Ausgewogenheit; Sich auch mal etwas Gönnen.
  11. Mit den Flugpreisen gehen: Flugpreise ändern sich ständig, dabei können flexible Reisedaten, sowie eine tägliche Kontrolle der Flugzeiten viel Geld sparen. 
  12. Öffis benutzen
  13. Bereise Länder die du dir leisten kannst! Du kommst nicht weit mit dem selben Budget in Australien, mit welchem du 1 Monat Thailand bereist hast.


Dabei sollte man sich allerdings immer merken: alles kann man nicht kalkulieren. In einem Land gibt es mehr Party im anderen weniger. In einem Land kostet die Ubahn mehr, im anderen der Kaffee. Es kann immer etwas passieren und darauf sollte man auch IMMER vorbereitet sein.


Online Business: Warum du das fürs Reisen nicht brauchen kannst 

Ich glaube die meisten können mit dem Begriff Onlinebusiness mittlerweile schon etwas anfangen, aber nochmal kurz zur Erklärung: Leute die Online arbeiten bzw. die Leute, die ihr Geld online verdienen arbeiten meist in Unternehmen welche verschiedene finanzielle Dienstleistungsprodukte verkaufen. Von Daytrading Strategien über Kryptokursen bishin zu Traveltools, ein breites Angebot kann man finden. Mir selbst ist nur die eine sehr bekannte Firma aufgefallen, in den letzten Jahren eher neutral mittlerweile aber definitiv eher negativ als positiv. Ich hab keine Tiktok, aber sogar mir ist die negative Kritik zu Ohren gekommen. Jedenfalls wird an der Firma stark kritisiert, dass es eher weniger um die angebotenen Finanztools geht, sondern mehr um eine gewisse Marketingstrategie, nämlich das sogenannte  Multi-Level-Marketing. Dabei werden Kunden ermutigt, nicht nur die angebotenen Dienstleistungen zu beanspruchen, sondern auch andere Kunden anzuwerben. Grundsätzlich ist diese Marketing nicht illegal, dennoch sind sich Kritiker nicht sicher, ob das Unternehmen nicht eigentlich nur auf dieser Marketingstrategie basiert. Sollte dies der Fall sein und die Finanzprodukte bestehen eigentlich nur als “Dekoration” bzw. als “Cover”, würde das ganze als Schneeballsystem bzw. Pyramidensystem gelten und wäre somit illegal. 

Was lässt Kritiker vermuten, dass es solch ein System sein könnte? Nun ja, wenn man dem Unternehmen selbst etwas auf die Spur geht, gelangt man recht schnell zu Blogs und Videos, die beschreiben, dass die Firma früher eigentlich anders hieß, allerdings aufgrund einiger Betrügereien etc., den Namen dann in den jetzigen umbenannt hat. Ebenfalls kann man zwar positive Bewertungen zb bei Trustpilot finden, welche aber häufig etwas zu hochgestochen klingen, nicht konstruktiv evaluieren sondern eher unwahrscheinlich hohes Lob aussprechen. Die negativen Kommentare allerdings bieten oft stichhaltige Argumente, warum man die Finger von dieser Firma lassen sollte. 

Und was ist eigentlich nicht gut daran?

Naja ein Schneeballsystem bedeutet immer eines: der letzte bleibt auf den Kosten sitzen.  Der erste, der das Konzept weiterverkauft bekommt bei jedem Weiterverkauf von sich, aber auch von seinen Kunden, eine Provision. Wenn eine Person an zwei Personen verkauft, diese wiederum an zwei weitere Personen verkaufen, diese wiederum weiter verkaufen etc. sind irgendwann keine Menschen mehr übrig, an welche man verkaufen kann. Während die erste Person also von jedem Verkauf profitiert, bleibt die letzte Person auf den Kosten sitzen. 

Um in das ganze Konzept einsteigen zu können muss der Endverbraucher eine Paket kaufen, welches monatlich verrechnet wird und von 99 Dollar bis zu fast 1000 Dollar betragen kann. Und bei jedem Verkauf schneiden die ganz oben mit. Was nun wirklich im Fokus der Firma steht und was genau stimmt, das was vermutlich nur das Management selbst.

Aber was hat das nun mit dem Reisen zu tun? 

Grundsätzlich werben viele junge Leute auf den Sozialen Medien damit, sich mit solchen Firmen finanzielle Freiheit ermöglichen zu können. Das trifft sicherlich für einige wenige zu, andere zahle allerdings auch den Preis dafür. Man sieht immer öfter, vorallem junge Mädchen/Frauen mit ähnlichen Instagramprofilen, welche ihr schönes Leben mit tollen Reisen und teuren Klamotten präsentiert. Und das alles nur dank Onlinebusiness. Doch ich weiß aus meiner eigenen Erfahrung, dass man all das auch erreichen kann ohne dass man andere abzocken muss bzw. moralisch verwerfliche Dinge tun muss. Aber natürlich muss dann auch gearbeitet werden. Denn sind wir mal ehrlich zu uns selbst: das Konzept des Online Businesses funktioniert ja auch nur deshalb so gut, weil die heutigen Generationen mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Geld verdienen möchte und dafür würden viele sogar über Leichen gehen. Aber wieso arbeiten dann viele noch von morgens bis abends um sich ihr Leben finanzieren zu können? Irgendwo muss im System ein Fehler liegen. 

Schlussendlich muss sich natürlich jeder selbst die Frage stellen, wie weit man gehen möchte um sich seine Träume erfüllen zu können. Ich wollte euch nur aufzeigen, dass es auch anders geht und glaubt mir, wenn man dann unterwegs ist, sich selbst und seine eigene Denkweise besser anfangt zu verstehen, ist man froh den moralisch weniger verwerflichen Weg gewählt zu haben, denn sein eigenes Glück auf dem Unglück anderer aufzubauen, ist für keinen eine schöne Lösung. 

Ich möchte allerdings klarstellen, dass ich niemanden verurteile, der den einfachen Weg wählt. Meiner Meinung nach allerdings finde ich schon, dass man für seine Träume auch arbeiten sollte und diese einem nicht auf dem Silbertablet serviert werden sollten, denn welchen Sinn haben den Träume dann noch?

Vielen Dank, dass du dir den heutigen etwas kritischeren Post durchgelesen hast. Hinterlass mir doch deine Meinung zu dem Thema und bis zum nächsten Mal,

eure Valentina

Quellen:

Handelsblatt
FCA Warnliste 2024: Aktuelle Warnungen der britischen FCA!
Was ist ein Schneeballsystem bzw. ein Pyramidensystem?
Ein Pyramidensystem, auch Schneeballsystem genannt, ist ein illegaler Finanzbetrug, der sich als legitimes Geschäft tarnt. Pyramidensysteme ähneln Ponzi-Schema und Multi-Level-Marketing-Unternehmen (MLM), aber es gibt wichtige Unterschiede zwischen diesen drei Strukturen. Im Artikel erfährst Du, wie