Interrail in Italy: Between European summer and dolce vita
Heyyy,
erstmal danke an alle die mir zur Seite stehen hier auf meinem Blog, jeder Einzelne, der meine Einträge liest oder mich subscribed freut mich!
Mein Interrailtrip nach Italien ist jetzt schon gut ein halbes Jahr her, dennoch sind die Erfahrungen, die ich über Italien und diese Reiseform sammeln durfte, absolut eine eigenen Eintrag wert. Was aber sicher viele unter euch interessieren wird, ist die Budgetfrage. Ganz unten habe ich die Kosten aufgelistet, nicht ganz genau, da ich im Urlaub ungern zuviel an Geld denke.
Wie alles began:
Meine Freundin und ich wollten neben den üblichen Maturareisen noch etwas Abenteuerliches. Beide hatten wir genug Geld gespart um irgendwo hinzufliegen und dort zu chillen. Da ich aber nicht wirklich mit noblen All-Inklusiv Urlauben aufgewachsen bin, kam das für mich nicht infrage. Daher brauchten wir ein Reiseziel, wo wir sowohl Abenteuer als auch "das Chillen" vereinen können. Da fiel unsere Wahl auf Italien mit einer Kombination aus Stadt- und Strandreise.
Die Vorbereitung:
Das Konzept von Interrail ist relativ simple: Man kauft sich einen passenden Pass und kann dann die Reisetage, an welchen man den Pass verwenden möchte in einer seperaten App aktivieren. Ich habe beide unsere Pässe verwaltet, mir ist auch ein kleines Missgeschick passiert, dass ich leider einen Tag falsch aktiviert habe, aber Interrail Kundenservice ist top und hat mir weitergeholfen. Wir habe uns für einen One Country Italy Pass entschieden, mit 7 Reisetage in einem Monat. Das heißt man kann an den ausgewählten Tagen so viel Zugfahren wie man möchte. Anhand dessen haben wir uns dann eine Route zusammengebastelt: Florenz - Rom - Neapel / Amalfiküste - Bari - Bologna + An-und Abreise. Mehr geplant haben wir eigentlich gar nicht, hier und da mal ein wenig recherchiert und eine Woche vor Start, haben wir dann ein Airbnb in Florenz gebucht und die Zugtickets.
Die Reise:
Ob man eine Backpackingreise in Italien im Hochsommer machen möchte sollte man sich doch zweimal überlegen. Vor allem wenn dann zwar in der ersten Unterkunft ein ventilatorähnliches Etwas aufindbar ist, dieses Etwas aber nicht ansatzweise funktioniert. Gut, haben unseren Fehler eingesehen und alle anderen Unterkünfte hatten dann immer eine Klima. Wir haben immer nur einen Stopp im Voraus unsere Unterkunft gebucht, sodass wir in unserem Programm etwas flexibel bleiben konnten. Nach den drei Nächten in Florenz, wo wir erstmal Vollgas die Dolce Vita genossen haben, haben wir uns entschieden 3 Stunden zusätzlich Zug zufahren um die Cinque Terre besuchen zu können. Ein absolutes mediterranes Juwel, aber komplett überlaufen.
Danach sind wir weitere 4 Stunden in einem nicht klimatisierten Zug gefahren (Klima ist ausgefallen), um dann im 38 Grad heißen Rom anzukommen. Dort haben wir nur zwei Nächte gebucht, da wir das Jahr zuvor schon in Rom waren. Nach einem Tag voll mit Aperol Spritz, Cacio e Pele, weltbekannte Sandwiches und Starbucks, sind wir am nächsten Morgen nach Neapel aufgebrochen.
Neapel bietet nicht so das süße Leben, wie der Rest von Italien. Alles ist ein wenig hektischer, die Stadt lebt und rast. Überall sind kleine Gassen mit Streetfood, wobei ich mich jetzt nicht als größten Fan des Neapolitanischen Streetfoods bezeichnet würde. Neapolitanische Pizza hingegen ist absolut köstlich. Auch der Blick auf den Vesuv von der Küste war abenteuerlich, sowie der Besuch in Pompeji, das 30 Minuten von Neapel entfernt ist. Würde ich mir auf jeden Fall nochmal ansehen. Ich persönlich fand Neapel toll, verstehe aber auch jeden, dem es dort nicht so gut gefällt, weil alles einfach ein bisschen energetischer und italienischer ist als Rom oder Florenz.
Nach zwei Nächten im tobenden Neapel sind wir mit dem Campagnia Express, der nicht im Interrail Ticket inkludiert ist, an die Amalfiküste gefahren und haben uns in Piano die Sorrent vier Übernachtungen gegönnt. Das Bed&Breakfast, dass wir dort gebucht hatten, war absolut schnuggelig und das Preisleistungverhältnis war top. Am ersten Tag waren wir in Sorrent und haben dort am Strand ein wenig entspannt, am zweiten Tag haben wir uns dann ein Moped geliehen und sind nach Positano gefahren. Mein persönliches Highlight der Reise, die Küstenstraße der Amalfiküste entlang fahren zu können mit warmen Wind in den Haaren und einem tollen Ausblick. Positano war wunderschön, aber natürlich auch komplett überlaufen. Ich weiß nicht wie genau wirs gemacht haben, aber irgendwie haben wirs geschafft den ganzen Tag an einer kleinen Bucht genießen zu können ohne 50 € für eine Liege und einen Schirm bezahlen zu müssen.
Nachdem aufregenden Tag in Positano, habe wir wieder einen Pausentag eingelegt und sind zum Strand nach Meta gefahren, wo wir den ganze Tag entspannt haben. An unserem letzten ganze Tag an der Amalfiküste, sind wir mit dem Boot nach Capri gefahren. Eine absolut einzigartige Erfahrung und hatte total Mammamia Vibes. Zuerst habe wir eine Fahrt rund um die Insel gemacht, danach sind wir noch hoch ins Stadtzentrum gefahren und haben die Geschäfte und die Gebäude bewundert.
Nach etwas abenteuerlicheren Tagen an der Amalfiküste, sind wir dann über Neapel nach Bari gefahren. Da wir beide noch nie dort waren, entschieden wir uns für 3 Nächte. Am ersten ganzen Tag haben wir ausgeschlafen und sind dann zu einem nahegelegnen Strand gefahren. Am Abend sind wir gemütlich durch Bari geschlendert und die Stadt hat mich sehr an den Gardasee erinnert nur weniger überlaufen. Am zweiten ganzen Tag haben wir dann einen Tagesausflug nach Monopoly gemacht und ich fände dort wunderschön. Glassklares Wasser ziert die Küste und überall sind kleine weiße Häuser. War schon viel los, dennoch konnten wir uns einen gemütlichen Platz am Strand sicher und zum Schwimmen war es für mich in Monopoly am schönsten.
Nun brach auch schon unser vorletzter Reisetag an und wir stiegen in einen Zug nach Bologna. Unsere Mission in Bologna: die beste Bolognese essen und das ist uns definitiv gelungen. Den letzten Abend unserer Reise haben wir dann mit dem einen oder anderen Cocktail ausklingen lassen und am nächsten Morgen ging es zurück nachhause.
European Summer:
Jeder der den Begriff nicht kennt: So nennen hauptsächlich englisch sprachige Touristen ihre Sommerreise nach Europa, wo sie sich hauptsächlich im mediterranen Gebieten aufhalten. Der European Summer ist ein absoluter Trend geworden und immer mehr Amerikaner, Australier und Neuseeländer kommen nach Europa. Neben den üblichen Tourismus in Italien kommt das also noch dazu und das spürt man auch. Im Norden sowieso, Rom und Florenz sind komplett überlaufen, genauso wie die Amalfiküste. Aushaltbar war es für mich in Neapel und Bari. Also bevor man eine Reise nach Italien im Hochsommer plant, sollte man sich auch den Menschenmassen bewußt sein.
Würde ich nochmal einen Interrailtrip machen?
Definitiv ja. Es ist alles so simpel, man sucht seine Verbindung, löst einen Reisetag ein und in italiens Schnellzügen muss man meistens noch einen Sitzplatz reservieren. Kostet zwischen 5 und 15 €. Weiter nichts. Keine Staus, keinen Tank und keine Parkplatzsuche. Außerdem würd ichs vermeiden, in die südlich Gegenden mit dem Auto zu fahren, da die Straße und auch die anderen Verkehrsteilnehmer schon etwas fraglich sind. Für mich ist eine Reise mit dem Zug im Rahmen eines Interrail Ticket definitiv unschlagbar.
Unsere Kosten:
Wie im Post vorher auch schon erwähnt, ist die meine Budgetgestaltung vom Anlass der Reise abhängig. So wie es hier war, war es eine Kombination aus Abenteuer und Entspannung, sowie nach der Matura abschalten zu können und weniger an Geld zu denken und mehr an eine Pause. Somit haben wir außer beim Shoppen nicht wirklich auf unsere Ausgaben geachten, sind oft und viel essen gegangen und haben uns hier und da auch einem Aperol gegönnt. Italien günstig ist möglich, aber wer will seinen Urlaub dort schon ohne Pizza und Wein verbringen?
Meine Ausgaben:
Kategorie: |
|
Interrail Ticket |
198€ |
Sitzplatzreservierung |
80€ |
Andere Öffis |
50€ |
Unterkunft (14 Nächte) |
815€ |
Tägliches Essenbudget |
30-40€ = 500 € |
Ausflüge |
130€ |
Souvenirs |
30€ |
Shopping (bei mir) |
40€ |
Gesamt |
1843€ |
Dieser selbstgeplante Interrailtrip war eine, wenn nicht die schönste Reise auf der ich jemals war. Ich würde jedem mal empfehlen mal das Angebot des Interrails zu nutzen und ich plane noch viele weitere Trips in diesem Format. Auch das Planen hat mir viel Spaß gemacht, wobei der Ausgleich zwischen Planung und alles einfach auf sich zu kommen lassen, defintiv das Entscheidende an solch einem Trip ist.
Vielen Dank dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Eintrag zu lesen und ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Interrailtrip.
Tschüssi,
Valentina